Donnerstag, 10. Juli 2014

Thailändisch Plastiktüten falten.....

Wir sind immer noch auf Horta und die weit gesegelte Crew Nathalie, Micha, Maya, Lena und Julian, welche etwa dreitausend Seemailen gerade hinter sich hat, sowie die eingeflogenen Greenhörner, Lukas und ich, genießen den Aufenthalt hier in vollen Zügen.
Also hier nennt man das nicht Großeinkauf, was wir heute gemacht haben, sondern Verproviantierung. Heißt, zwei randvolle Einkaufswagen in Unmengen von Plastiktüten packen und dann ein Taxi zum Hafen nehmen und ab damit auf`s Dingi. Dann zur vor Anker liegenden Marlin Motoren und alles über das Cockpit, durch das Deckshaus, die Treppe runter in den Bauch des Bootes, die Küche. Dann verstauen in Backskisten, Regale, Schapps, und in den Kühlschrank. Wir schwitzen wie sonst was und ich springe gleich anschließend mit Lena und Lukas und Julian vom Boot ins Wasser.

 
Fisch gibt es hier in allen Variationen, Nahalie beschließt, dass es heute Lachsforelle gibt. Man soll beim Fischkauf darauf achten, dass die Augen noch nicht trüb sind....man lernt hier immer etwas dazu. Nathalie filetiert die Lachsforellen, Maya und ich machen Backkartoffeln und Salat dazu, wobei Maya die Salatsauce macht und mir den Trick, die Sauce zum mischen in einem Glas mit Deckel zu schütteln, verrät. 
 
 


Kurz vor Ladenschluss, schippern wir noch mal an Land. Lukas,Julian Maya und Lena holen die volle Gasflasche ab und werden solange Fußballspielen, bis ich irgendwo rote und weiße Farbe gekauft habe, um uns an der Kaimauer zu verewigen. Eine Termuskanne will ich mir auch noch besorgen, da ich merke, dass ich sonst zu wenig trinke.
Als ich nach anderthalb Stunden wieder am Treffpunkt "Fußballplatz mit den Ankertoren " bin, haben sich die Vier völlig verausgabt, denn sie haben solange Fußball gespielt.

 
Und ab auf's Boot...

 Micha Nathalie und die Kinder machen noch einen Familienausflug zur Kaimauer und suchen einen Platz für das Bild und machen zusammen schon mal den roten Hintergrund. Nachts fahren Micha und Maya nochmal rüber um mit Kamera und Stiften die Kontur für das Logo zu machen.


Und das hier hat Nathalie in Thailand gelernt, so faltet man dort die Plastiktüten zu kleinen Päckchen, um sie platzsparend zu verstauen, die kann man an Bord nämlich immer gebrauchen.

Es gibt hier drei Vulkane....

Mein "Camino- Rucksack bekommt, nach Rund-Föhr vor nicht allzu langer Zeit, mal wieder zwei wieder Beine!



Labeco Verde, Labeco da Forte und Labeco de Canto....und da wollen wir heute hin! Es gibt direkt am Hafen eine Bushaltestelle, der uns zum Ort direkt an den Fuß des Vulkans "Labeco Verde" bringt. Gegenüber der Bushaltestelle sind die Affenbäume....man haben die einen Heidenspaß.....




Am Vortag hat Nathalie eine mittelschwere Wandertour: sprich Kindertauglich aus dem Wanderführerbuch, welches ihre Mutter mit mir mitgeschickt hatte, herausgesucht. Wir hatten dann entschieden, den Weg anders  herum zu gehen, weil wir dann am Ende unserer Tour, egal wie lange wir brauchen, ein Taxi nehmen würden, da dort eh kein Bus hinfährt. Anders rum müssten wir pünktlich an der Bushaltestelle ankommen.
Hortensien in gelb, weiß, blau und lila wachsen hier am Wegrand wie bei uns die Hagebutte, die haben es mir angetan und ich kann mich an dieser wilden Pracht wohl niemals sattsehen!






 
Wilder Ingwer, Pfefferminze, viele Blumen, deren Namen wir alle nicht kennen, einen Pridofinken, welcher unseren Weg kreuzt, es gibt diese Finkenart weltweit nur ca. 400 mal und nur auf den Azoren, Vulkangesteinkrümelwege in rot, grau, braun und beige, Trampelpfade, grün bewachsene Vulkankegellandschaften, kurzstämmige Wäldchen, Riesige Tannenarten, riesige Kraterschluchten und eine Grotte überwältigen meine Sinne an diesem Tag. Eine Vielfalt, es ist ja kaum zu verarbeiten auf so einer kurzen Strecke von 8km und 600 Metern Höhenunterschied! 
 




 
Oben am höchsten Punkt, ein gigantisches Panorama!
 
 
Juhuii, jetzt geht es nur noch bergab....
 
 
Richtung Küste zum Ende hin eine Betonstraße, die unseren Weg kreuzt, wie eine Grenze zum neusten Vulkan, der noch vor nicht all zu langer Zeit, vor etwa 60 Jahren mit seinem jahrelangen Ausbruch eine neue Landzunge geschaffen hat....wie eine Wüste oder eine Mondlandschaft breitet sie sich vor den staunenden Augen aus. Und hie und da fängt die Natur an, Wurzeln zu schlagen um auch diesen Vulkan irgendwann in einen grünen Berg zu verwandeln
 
 
 
 





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ganz am Fuß des letzten Vulkanes, an der neuen Landzunge!
 
 
 

 




Dienstag, 8. Juli 2014

Abschied und los auf die Azoren!

Eine Idee wird Wirklichkeit

....die Vorgeschichte...

Ich habe ein Buch gelesen: Meer als ein Traum von Nathalie Müller und Michael Wnuk ....das könnt ihr übrigens bei den Beiden direkt bestellen ( info@sy-marlin.de), jedes Buch mit Widmung und....es lohnt sich! Diese beiden Weltenbummler meistern, ohne die Unterbrechungen auf dem Festland gezählt, mitsamt den beiden Kindern, ihr Leben seit neun Jahren auf den Weltmeeren. Chapeau!
Im Netz fand ich die Beiden dann prompt bei FB.
Für unsere Firma Isler Treppenmanufaktur und auch privat bin ich viel in den sozialen Medien unterwegs und poste neben unseren Treppenprojekten auch viele private Fotos von den Arbeiten, welche wir in unserem Haus einbauen.
 Im letzten Jahr bin ich den spanischen Jakobsweg 600km gegangen und habe auch darüber viel gepostet. Während ich über die FB-Einträge der täglich aktualisierten Reisen von Michael und Nathalie, auf der SY-Marlin Seite verfolgt habe, hat Nathalie gleichzeitig bei mir reingeluschert und mich irgendwann mal angeschrieben. Die Frage "könnt Ihr nicht unsere Küche segelfreundlich umbauen, diese Küche macht mich wahnsinnig? Wir segeln nach Flensburg und bleiben dort ein halbes Jahr!" beantwortete ich mit "ja wenn ich bei euch mitseglen würde, könnte ich gleich mal merken, was deine Küche so braucht, ein Tausch sozusagen". Auf diese Idee kam übrigens nicht ich, sondern Jens.....nein, er möchte mich nicht loswerden, er gönnt mir das.....
Nathalie war in dieser Zeit auf Cuba mit den beiden Kindern Lena und Maya, Michael im Arbeitstunnel auf Extremtour in Europa von Termin zu Termin.

Viel Hin- und Hergeschreibe wo, wie, wann, überhaupt?
 Und jetzt bin ich hier, auf den Azoren, auf der SY Marlin, mit einer tollen Familie, welche auf ihrem Boot lebt und den Erdball immer noch kreuz und quer durchschippert.
Die zwei Zwillinge, Lukas und Julian, die beiden älteren  Söhne von Micha sind auch dabei, sie leben sonst in Düsseldorf. Julian ist nun schon dreitausend Seemeilen mitgesegelt und Luckas habe ich in Lissabon kennengelernt. Von dort aus haben wir den selben Flug nach Horta auf den Azoren gebucht, damit wir gleichzeitig hier ankommen.

 Abschied zu Hause in Großenwiehe...

Das gute auf'm Dorf: Die Menschen sind unkompliziert, sie kommen spontan vorbei. Und die Feste bei uns im Norden finden am Lagerfeuer und bei jedem Wetter statt.


Zwischendurch, wenn es mal wieder in Eimern gießt, gehen wir in unsere Werkstatt. Die Männers machen mal Feuer...eine echte Herausforderung! Zwischendurch baut Jens einen Propeller aus Holz zum spielen für die "Kinners"

 
 

 
 

 
 
 
 
Die Mädels vergleichen ihre Zehennägel. Ich hab die Dinger noch nie lackiert...."geht ja gaaaar nicht" finden Nadine und Sabine und haben zwei Farben zur Auswahl....da muss ich jetzt durch.....sowieso, damit ich auf meiner Reise immer an sie denke! Katherina bepinselt meine Fußnägel...eine Seite rot und die andere rosaglitzer....ich konnte mich halt nicht entscheiden.


 
Vielen Dank ihr Lieben! War wie immer ein super Festchen mit Euch...Nadine und Maik, Kevin und Julian, Sabine und Thorsten und Katherina und Fabian, die ihr von Föhr extra rübergekommen seid.
Am nächsten Morgen wird's ernst. Jens fährt mich zum Flughafen in Hamburg...letztes Foto und los.....Azoren ich komme! Noch schnell ein Foto auf dem Parkplatz am Airport. Ich fliege von Hamburg nach Lissabon und von dort mit einer anderen Maschine nach Horta/Azoren.
 
 
 

Reise nach Horta auf den Azoren...

 
Dieses Foto habe ich für Nadine gemacht, sie hat am Mittwoch Geburtstag "happy birthday Nadine": Über den Wolken, muß die Freiheit wohl grenzenlos sein....

 
Von Lissabon aus fliegen wir über den Nord-Atlantik zu den Azoreninseln......über dieses viele Wasser werden wir mit der SYMarlin segeln. Der Flieger in Lissabon startete mit drei Stunden Verspätung, weil eine Tür sich nicht mehr öffnen ließ. Na Hauptsache, die bleibt nachher zu! Für mich nicht so anstrengend, da ich eigentlich nur eine Stunde Aufenthalt zwischen den beiden Flügen gehabt hätte, aber Lukas hat, als ich ankam schon vier Wartestunden hinter sich und daraus wurden denn insgesamt sieben Stunden zwischen den Flügen und wenn man um fünf Uhr aufsteht, wird die Zeit dann doch eine  Lange...Wir sind aber Beide happy, dass wir nicht in Lissabon übernachten müssen, schon aus dem Grund, weil die Crew der Marlin, Michael und Nathalie, Maya, Lena und der Zwillingsbruder von Lukas, also Julian, mit sehr viel Anstrengung und Nachtwachen am Steuer, statt den Autopiloten laufen zu lassen, dieses Timing hinbekommen hat, über so viele Seemeilen genau am Vortag unserer Anreise anzukommen. Ein dickes Dankeschön! Aus dem Flugzeug vor der Landung in Horta, sehe ich die Marlin vor Anker liegen, etwa in der Mitte unten im Bild ist sie zu sehen..... 

 
Julian und Maya holen uns vom Flughafen ab, dort nehmen wir zusammen ein Taxi nach Horta zum Hafen. Nathalie und Lena kommen mit dem Dingi rüber an die Pier und tuckern mit uns zur Marlin. Angekommen!
 
 

Nathalie,Maya, Lena, Lukas,Julian und ich steigen Heute auf einen Vulkan...

Während wir auf den Bus warten, mache ich noch schnell ein Bild von der SY Marlin, die sie im Hafen von Horta liegt.
 
Am Tag nach der Ankunft gehen Nathalie und ich mit Maya durch Horta.  Schönes Städtchen mit guten Einkaufsmöglichkeiten in Hafennähe. An der Kaimauer rund um den Hafen haben sich hunderte von Weltumsegler mit schönen Bildern verewigt und ich habe das Bild von Judith und Sönke Röver  aus Deutschland entdeckt, sie haben das Buch 365 Tage Samstag geschrieben. 




 




 
Micha kommt mit dem Schlauchbot und Julian und Lukas an....ob wir schon mitwollen? Nö wir gehen noch shoppen und prompt findet Maya einen schönen Badeanzug-Kinder wachsen eben! So und nun finden wir ein gemütliches Kaffee am Hafen und gehen Käffchen trinken.
 

...war das nett mit Euch Heute